Der passgenaue Kaminanschluss


Der Kaminanschluss ist sozusagen das „Herzstück“ Ihrer Feuerstelle und wird deshalb vom Schornsteinfeger eingehend geprüft!
Im Folgenden erhalten Sie praktische Tipps für die Installation des Kaminanschlusses, damit dieser einwandfrei funktioniert und Ihnen viel Freude beim Heizen mit Ihrem Feuergerät bereitet.

Sofern bereits ein Kaminanschlussstein zur Verfügung steht, haben Sie einfache Ausgangsbedingungen für den Kaminanschluss. Dazu müssen Sie den Querschnitt des Anschlusses abmessen und die benötigten Ofenrohre  und das Wandanschlussfutter besorgen. Dann positionieren Sie Ihre Feuerstelle (
Kaminofen, Küchenofen, Kamineinsatz, etc.) entsprechend der gewünschten Endposition, sodass Sie schließlich die Rauchrohre mithilfe eines Trennschleifers auf die benötigte Länge zuschneiden können, anschließend die einzelnen Teile zusammenstecken und schließlich mit dem Wandfutter in den Kaminanschlussstutzen einlassen. Zuletzt dichten Sie den Kaminanschluss mit einer feuerfesten Dichtschnur, die zwischen den Anschlussstutzen und das Wandfutter eingesetzt wird, ab. Sichern Sie die Dichtschnur dabei gegen ein mögliches späteres Herausrutschen ab. Ihr Kaminanschluss ist nun fertiggestellt!

Bei einem gemauerten Schornstein müssen Sie ein sog. Doppelwandfutter (Wandbuchse) einbauen. Hierzu zeichnen Sie sich mit einem Stift den Umriss der Wandbuchse am Schornstein an. Mit einem Bohrer bohren Sie ringsherum um den angezeichneten Kreis. Mit einem Stemmeisen oder Meißelhammel wird das innere Material herausgeholt. Daraufhin mörteln Sie das Doppelwandfutter in die Öffnung ein. Fahren Sie mit der Hand in die Öffnung und verschmieren mit dem Mörtel innen sauber den Übergang. Die weiteren Maßnahmen sind analog wie oben beschrieben.

Sollten Sie keinen Kaminanschlussstein zur Verfügung haben, muss dieser zunächst gesetzt werden. Passend dazu erhalten Sie den für Ihre Feuerstelle benötigten Anschlussstutzen. Wenn Sie sich diese Arbeiten nicht selbst zutrauen, dann empfehlen wir Ihnen den Anschluss von einer Fachfirma setzen zu lassen. Diese Firmen besitzen auch ein sog. Kernbohrgerät.
Im Falle, dass Sie einen Grundofen bauen, sollten Sie mit dem Setzen des Kaminanschlusssteins solange warten, bis Sie genau messen können, wo genau der Kaminanschluss positioniert sein muss. Das Einsetzen des Wandfutters erfolgt dann analog oben beschriebener Vorgehensweise.
Regulär bestehen Kamine aus einer Außenschale, einer Isolierung sowie einem Schamotterohr, welches darin eingebettet ist. Um den Anschlussstutzen zu setzen, bohren Sie den Außenstein sorgsam auf, entfernen die Isolierung in diesem Bereich, um schließlich das Schamotterohr aufzubohren. Gehen Sie dabei sehr vorsichtig vor, ansonsten besteht die Gefahr, dass Teile davon abbrechen. Die Querschnitte vom Anschlussstutzen und vom Kamin müssen passgenau sein.
Am Außenstein zeichnen Sie schließlich den gewünschten Platz für den Kaminanschluss an, wobei Sie rundum 5 bis 10 cm zugeben sollten, um nach dem Einpassen des Schamotterohrs weiter daran arbeiten zu können. Nehmen Sie nun ringsum viele kleine Bohrungen vor, wodurch Sie einen runden Ausschnitt erhalten. Achten Sie darauf, nur bis zur weichen Isolierung zu bohren; andernfalls treffen Sie auf das Schamotterohr, welches aufgrund des größeren Kreisdurchmessers beschädigt und somit unbrauchbar würde.
Ist die Öffnung im Außenstein schließlich frei, dann kann die Isolierung entfernt werden, indem Sie diese entsprechend des freigelegten Kreises ausschneiden. Wichtig: Ziehen bzw. Reißen Sie die Isolierung nicht einfach heraus, sondern schneiden Sie diese mit einem Messer passgenau aus, um das Herausziehen der Isolierung aus anderen Bereichen des Kamins zu verhindern.
Anschließend halten Sie den Anschlussstutzen auf das freigelegte Schamotterohr und passen diesen ein. Danach können Sie durch den Anschlussstutzen das lichte Maß, d.h. den inneren Kreis, an das Schamotterohr zeichnen und dieses schließlich analog oben beschriebener Vorgehensweise ausbohren. Es empfiehlt sich zum Schutz des Kamins eine Abdeckung an der Kaminputzöffnung in diesen einzulegen, damit eventuell herabfallende Teile keine Schäden verursachen. Reiben Sie nun den Anschluss mit Säurekleber oder Säure- und temperaturbeständigem Haftmörtel ein, bevor Sie diesen einmauern.
Das zuvor herausgenommene Isolierungsmaterial kann jetzt zwischen den Außenstein und den Kaminanschluss eingeschoben werden. Sie sollten den gesetzten Anschluss solange fixieren, bis das Klebematerial angebunden hat, indem Sie kleine Mauerteile, die beim Bohren abgefallen sind, unterhalb des Anschlusses zwischen diesem und dem Außenstein einklemmen. Danach wird die Öffnung am Außenstein verputzt, indem Sie mit der Hand durch den Anschluss in den
Kamin
fassen und die Verbindung im Kaminzug akkurat verschmieren, sodass keine Reste in das Schamotterohr hineinragen. Anschließend können das Wandfutter und der Rest der Rauchrohrverbindung angebracht werden.
Achten Sie darauf, dass die Verbindungen der Rauchrohre dicht sind. Dazu werden die Rohre folgendermaßen zusammengesteckt: beginnend an der Verbindungsstelle Heizeinsatz und Nachheizkasten wird das näher am Kamin befindliche Stück über das Ende des vorherigen Stücks geschoben. In der Regel sind die Verbindungen sehr genau gearbeitet und somit bereits dicht; andernfalls können Sie mit Verbindungsschellen nachhelfen. Um undichten Stellen an  Heizeinsatz und Nachheizkasten vorzubeugen, können diese mit Kesselkit verschmiert werden.
Überprüfen Sie zum Schluss nochmals, dass alle Rauchgasrohre, d.h. vom Heizeinsatz bis zum Kaminanschluss, dicht sind!