Grundofen

Ein Grundofen wird je nach Ausführung auch als Zimmermannsofen oder Kachelofen bezeichnet.
Auch wenn der Grundofen nur verputzt ist, werden die Bezeichnungen oft synonym verwendet. In jedem Fall befindet sich unter dem Putz jedoch Keramik. Der Grundofen ist neben dem offenen Feuer und dem offenem Kamin die ursprünglichste aller Ofenarten, die mit dem aufkommenden Industriezeitalter in Serienfertigung hergestellt wurde. Oft wurden
Öfen dieser Art einem armen Klientel zugeordnet, da hier nur diese Öfen zum Einsatz kamen.

Vor der Industrialisierung entwickelten sich eigenständig sehr unterschiedliche Ausprägungsformen des Grundofens. Dabei konnte jeder Grundofen als Unikat gelten, den es so kein zweites Mal gab. Die Industrialisierung hatte allerdings einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität der Öfen und war auch letztendlich kein Nachteil auf die später aufkommende Form- und Ausführungsvielfalt.
Schwere Metallteile ließen sich in Serie fertigen und konnten problemloser transportiert werden als in früheren Jahren.

Der handwerklich gefertigte Grundofen wird im Ganzen aus einer Spezialkeramik aufgebaut. Nur Ofentür, eine eventuelle Anheizklappe und das Dämmmaterial bestehen aus anderen Materialien. Aufgrund der handwerklichen Bauweise ist beim Grundofen die Anpassung an individuelle Wünsche möglich. Grundöfen geben meist 80 Prozent der Wärme in Form von Wärmestrahlung ab. Die restlichen 20 Prozent werden in der Regel durch die Konvektionsströmungen auf der Oberfläche in den Raum eingetragen.